2016 gab es eine kleine, aber feine Steigerung , gegenüber 2015.
Damals retteten uns 4 Punkte, um dem Abstieg im letzten Spiel, zu entgehen. Diesesmal hatten wir nach dem vorletzten Match, schon 5 dicke Dinger, und waren alle Sorgen los.
Dies lag nicht unbedingt an den Abgängen von Filip, Klaus und Andy, die wir günstig an Mirko abgeben konnten, und durch Tim Schmitz, Karsten Jessen und Peter Lutz, adäquat ersetzten. Bei Peter kann man das nämlich nicht so uneingeschränkt sagen. Er litt, wer weiß wo, sechs Spieltage lang unter der Tatsache, dass er nicht der Mann, den sie Pferd nannten, sein durfte. Laut eigener, schriftlicher Aussage, war er aber durchaus vor Ort, so nach dem biblischen Motto: „Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt.“ Da bleibt dem erstaunten Leser nur die Wahl, zwischen: „Glaubet, auch wenn ihr nicht sehet,“ oder, „wers glaubt wird selig.“ An dieser Tragödie ist zu erkennen, wie wichtig, ein phsychologisch sattelfester Mannschaftsführer ist. Die Idealbesetzung wäre da der edle, feinsinnige Thomas Bergmann, die Reinkarnation Winnetous schlechthin, geradezu prädestiniert, für den Umgang mit störrischen Wildpferden.
Aber wer nun sagt: Einer fehlt immer, wenns zwei sind, ists schlimmer, hat noch nicht alles erlebt. Rudi musste im dritten Spiel gegen Pasing, als vier Stammspieler das Weite suchten, den sogenannten Volkssturm aufbieten. Und doch holten wir 3 Brettpunkte. Wäre der Stielfried nicht ausgerechnet in der ersten Mannschaft im Einsatz gewesen, stünden wir jetzt mit sechs Mannschaftspunkten da. Hier ist der Zeitpunkt sich bei den Ersatzspielern zu bedanken. Inge Rebien warf gleich dreimal ihre volle DWZ von 1000, in die Waagschale. Leider waren ihre Gegner um einiges schwerer. Ebenso erging es Simon Hugger, der in zwei Einsätzen leichter war. Die Überraschung jedoch, war Michael Nosarzewski. Bei zwei Einsätzen auf Brett 7, und 6, holte er eineinhalb Punkte. Geradezu sensationell, war seine Bereitwilligkeit, an jedem Brett, gegen jeden Gegner anzutreten. Dies war einmal auf 1, und zweimal auf 2.
Wenn man kampflose Siege und Ligapokal, nicht anrechnet, haben Vitaliy Yegorkin, und der Rudi, je 4 Punkte erreicht. Wie Tim und Hakan, hat auch Rudi, nur an einer Niederlage zu kauen. Aber die schien bei den Herren der Münchner Schachakademie, bereits vorprogrammiert, denn Darth Vader, mit dem Rudi über Navi verbunden war, orakelte bereits bei der Anfahrt (mitten im Trappentreutunnel)“ kehre, wenn möglich, um“. Allerdings wäre der Hinweis: “ ziehe, wenn nötig, den Springer f6, auf g4 und gewinne den Bauern e5,“ doch besser gewesen, denn der Rudi zog stattdessen Springer e4, und erreichte mit dem Verlust des d-Bauern, das Gegenteil. Sinnigerweise kam er dann auch noch im Bauernendspiel in Zugzwang. Konsequent, installierte der Rudi anschließend ein neues Navi, und verlor ab dann, kein Spiel mehr. Leider reichte es im letzten Spiel gegen die Neuhausener, wie so oft gegen prominente Gegner, nur zu Remis. Im Nachhinein betrachtet, wäre allerdings mehr möglich gewesen. Aber wie im richtigen Leben, und unter uns 1500er, gang und gäbe, kommen eben die lahmen Geislein und die guten Gedanken, immer zu spät.
So ist Vitaliy Yegorkin, an Brett vier, auf den Feldern, die die Welt bedeuten, unaufhaltsam wie ein T34, der Mann der Saison. Sein Motto hieß: Sieg oder nichts. Grandios war seine letzte Partie gegen den bisher erfolgreichsten Neuhausener, welcher mit sechs Siegen, in allen bisherigen Einsätzen, auch den siebten einfahren wollte. Als die Entscheidung nahte, sah die Stellung aus, als würde Zeus gegen Odin am Brett sitzen. Trotz drohendem Abzugs- und Grundlinienschachs, glaubte der Neuhausener zumindest an Remis, und genehmigte sich noch ein Weißbier. Allerdings gelang ihm bis zur Aufgabe, nur noch ein Schluck, denn Vitaliy zog Plan B.
Allerdings hätte der Tim an Brett 1, mit einem fast schon sicher geglaubten Sieg, gegen einen 2124 er, weltberühmt werden können, aber der feine Herr aus Neuhausen rettete sich mit Ach und Krach, und Dauerschach, zur überschwenglichen Freude seiner Kollegen, ins Remis. Somit rutschten wir mit einem Sieg und 5 Remis, gegen die DWZ-Monster von Neuhausen, doch noch an der Sensation vorbei
Kurioserweise hat Hakan an Brett 2, mit dem anzurechnenden Einsatz in der zweiten Mannschaft, „4,5“ also die meisten Punkte, auf seinem Konto. Nun sind aber zwei kampflos gewonnene Partien in Folge, dabei. Jedoch brachte uns eine davon, auch den Sieg gegen Südost, also sollten sie schon gelten. Leider hatten sie ihn derart demotiviert, so dass ihm am letzten Spieltag ein Gedankenfehler unterlief, (er glaubte ans Triple) der ihn aber dann doch nicht auf eine Stufe, mit dem, sein Herzblut gebendem, Vitaliy stellt.
An Brett 3 saß ein Apatsche in der Patsche. Jagdtrophäen, etwa Skalps, waren so dürftig, wie die Bisons in der Prärie. Aber wenn nicht ausgerechnet bei Neu-Perlach, Weltfrauentag gewesen wäre, wo er, verpflichtet durch sein Indianer-Ehrenwort, bei einer Dessous-Party auftreten musste, hätten es schon mehr sein können. Dennoch verdient keiner soviel Worte des Trostes, wie Thomas Chippendale. An seinen unglücklichen Niederlagen, spiegelt sich die ganze Tragödie seines Volkes. Man denke nur an unser Date bei den Akademikern mit Niveau. Gerade als Thomas freudestrahlend den einfahrenden Zug ins Glück, betreten wollte, kullerte der schon scheinbar sicher in der Pferdedecke eingewickelte Punkt, auf die Gleise
Sehr stark an Brett 5, agierte der stets zuverlässige Karsten Jessen. Nur zwei 1800 er, erwiesen sich als besser. Dafür ein lautes, dreifaches Hurra!!!
Brett 6, war viermal vom Rudi, einmal vom Michael, einmal gar nicht, und zu guter Letzt, (Pferdeflüsterer Jens sei gedankt), auch noch vom Peter besetzt. Beinahe wäre dieser, auch hier kampflos davon gekommen, denn der Neuhausener erschien 55 Minuten später. Da war unser Springer clever genug, schnellmöglichst Remis anzubieten.
King of Remis aber war Louis Giannone. Alle Partien auf Brett 8, endeten dementsprechend. Unglücklicherweise musste er anfangs zweimal nach Brett 7, was ihm gar nicht guttat. Erst ein Seminar über Ostern in Australien, bei einem Voodoo Zauberer, brachte Abhilfe, und er konnte ab dann die obligatorische Frage nach dem Spielausgang, immer mit dem Satz: Ich habe einen Bauern mehr, beantworten
Abschließend kann noch erwähnt werden, dass es in allen sieben Spielen, nur ein einziges Mal vorkam, dass ein Sendlinger gegen einen rangniederen Spieler verlor. Das bedeutet: sehr gut!!!!