Keine Gespenster in Sicht

Auch die erste Mannschaft hat die meisten Gespenster hinter sich gelassen mit einem nicht unverdienten Sieg gegen Tarrasch München. Dabei konnte vor allem Alfons einen schönen Sieg zusammen mit seinem Drachen einfahren – der sizilianische Endspielvorteil eben. Zuvor hatte die Stefans einen glatten Doppelpunkt eingefahren, zusammen mit Ulis Sieg war der Kas dann frühzeitig gegessen.
Nun geht es zur ersten der beiden zentralen Endrunden am Donnerstag nach Milbertshofen gegen Vaterstetten.

Abstiegsgespenst eigenhändig vertrieben

Eineinhalb Brettpunkte wären nötig gewesen,  aber wir sicherten uns doppelt ab, und holten drei. Dabei hätte nach den Niederlagen von Eching und Allianz auch ein kollektiver Tiefschlaf ausgereicht.

Nun ist es an der Zeit  für das Resümee

Strahlendster Stern war unsere Nr 1 „Filip Nöhles“!!!  Mit fünf  Siegen und zwei Remis aus allen sieben Spielen,  erreichte er eine Zweikampfbilanz von 85,7 %.  Dadurch erhöhte er seine DWZ um 46 Punkte, und wurde unter hohen Ehren in die „Hall of Fame“  der 1900er,  aufgenommen.

Mit großem Abstand  hinter Filip, zweiter in der Bilanz,  man lese und staune, war der Rudi mit 58,3%. Er verbesserte sich sogar um 51 Punkte. Nachdem er im März unter den Iden des Wahnsinns zu leiden hatte, überraschte er im April mit zwei Siegen in Folge, gegen einen 1600er, und im letzten, gar gegen einen 1800er (bloß schade, dass es kein 1860er war)

Im Diagramm war gerade Schwarz am Zug, und brachte  scheinbar ein Läuferscheinopfer. Doch die Konstellation, nicht die Voraussicht, war auf Rudis Seite. So geschah Lxc5, dxc5, Td3, Te3, Txe3, Dxe3, Td7d3, aber die Dame war auf schwarzem Feld, und nach De5! fiel der Garchinger, welcher dieses Jahr schon unseren Altmeister Claus Pitschka besiegte, in ein tiefes Loch.

Garching

Ebenfalls dreieinhalb Pluspunkte, aber durch sieben Spiele eben nur 50% erreichte Klaus Reger auf Brett 2. Er konnte seine DWZ um 31 Punkte erhöhen, weil er sich mit drei 1900er messen durfte, und doch insgesamt, nur einmal als erster die Hand reichen musste. Das war  in Eching, als wir sehr früh  uneinholbar in Führung lagen. Wahrscheinlich hat dies seine Konzentration etwas beeinträchtigt, denn in allen anderen Spielen, als die Not am größten,  war er unschlagbar. So holte er auch im letzten Spiel den ersten halben Punkt, und gab somit das Zeichen: Alles ist möglich.

Wichtige und schöne Siege, erzielte Hakan Uzun, und erreichte ebenfalls dreieinhalb Punkt aus sieben Spielen. Seine Plusdifferenz beträgt 16.

Je zweieinhalb Punkte aus sechs Spielen  gab es für Vitaly Yegorkin, welcher mit seinem ungezügelten Temperament, so manche seiner Sandburgen zum Einsturz brachte, und Louis Giannone.  Da aber Louis, der einige Spiele sehr unglücklich verlor, eine Plusdifferenz von 19,  gegenüber Vitalys minus 14,  aufweist, steht er besser da.

Zwar 50%, aber leider nur vier Spiele gab es für Andy Ballmann. Trotz Virusinfektion, hätte er sich im letzten wichtigen Spiel, zur Verfügung gestellt, aber Rudi hatte vorsichtshalber Iouri Gomelski aktiviert.

Undankbarer letzter Platz, bleibt somit leider dem Thomas Bergmann vorbehalten, der aber immerhin mit – 11, eine kleinere Minusdifferenz, als der Vitaly vorweisen kann. Außerdem sorgte er stets für gute Stimmung und betätigte sich im letzten Spiel auch als Aufpeitscher. Und er war  ständig, besonders bei den Bayern, sehr akkurat angezogen.

Ein dreifach Hoch auch noch den wackeren Ersatzspielern: Joachim Katzer, Helmut Eckstein, Karsten Jessen, Simon Hugger, Iouri Gomelski, und Tim Schmitz, welcher seine Vorlage, im letzten Spiel einen halben Punkt einzufahren, pflichtgemäß erfüllt hat.

Lobenswerte Anerkennung verdient last not least, der Mirko, welcher den letzten Sonntagnachmittag damit verbrachte, in endlosen Telefonaten, für die dritte Mannschaft, einen adäquaten Ersatzspieler aufzutreiben.

SC Sendling II : Vize-Meister in der A-Klasse!

Zum Abschluss der Saison waren wir bei den 12 Aposteln von Siemens zu Gast. Zu Beginn gab es ein Remis von Patrick, gefolgt von einer Niederlage von Richard. Bemerkenswert war der Gegner von Leonid, der während der ganzen Partie am Brett schlief. Hin und wieder machte er die Augen auf um einen Zug zu machen. Das konnte nichts werden, folgerichtig der nächste Sieg von Leonid.

Es folgten Siege von Eduard und Joachim, ein Remis von Ingo und eine Niederlage von Bernd, Zwischenstand damit 4-3 für uns. Da ich so mit meiner Partie beschäftigt war, bekam ich davon nicht viel mit. Ich hörte nur, dass meinem Gegner ein 3,5-3,5 als Zwischenstand gemeldet wurde und mir wurde ein „Remis reicht“ zugerufen. Aber ein Remis kam nicht in Frage, meine Stellung musste gewonnen sein, was sie auch war.

Am Ende also ein 5-3 und ein hervorragender 2. Platz in der A-Klasse!

Gerne möchte ich mich bei allen Spielern für ihren Einsatz, den Teamgeist und die tolle Atmosphäre während der ganzen Saison bedanken. Ein Dank auch an die anderen Mannschaftsführer Peter und Rudi.

6. SC Sendling II – SK München Südost 2 4.0 : 4.0

Nach der Osterpause hatten wir den Tabellenführer zu Gast. Ich selbst war auf einer Dienstreise bei der klar war, dass ich nicht rechtzeitig im Club sein würde, so dass mich Tim als Spieler und Mannschaftsführer vertrat. Als ich um 21:00 im Club eintraf, hatte Patrick bereits gewonnen, sein Gegner ist vermutlich aus Respekt von Patricks Score erst gar nicht gekommen.

Leonid hatte es mit einer jungen Nachwuchsspielerin zu tun, die zwar tapfer kämpfte, kurz vor der Zeitkontrolle aber die Waffen strecken musste. Damit 2-0 und an allen anderen Brettern sah es auch recht gut aus. Das roch nach einem unerwarteten Sieg gegen den Klassenprimus.

Tim hatte seinen jungen Gegner, der mit 4/4 anreiste, gut im Griff und alle seine Schwerfiguren auf der h-Linie zum Angriff bereit. Leider verpasste er, mit Dh7+ (Damenopfer mit Matt im nächsten Zug) den Sack zuzumachen. Tim gewann in der Folge zwar die Qualität, im Endspiel Turm+5B vs. Springer+6B konnte er bei bereits sehr schlechter Zeit keine Fortschritte machen, so dass es am Ende zur Punkteteilung kam. Nach einer Niederlage von Eduard stand es 2,5-1,5 für uns.

Richard hatte Turm und Läufer für die Dame und stand nach eigenem Bekunden besser. Für mich sind solche Materialverteilung zu komplex um das beurteilen zu können. Fortschritte waren für beide Seite nicht richtig zu sehen, das folgerichtige Remis gegen einen 2024er ist ein weiterer schöner Erfolg von Richard.

Ingo hatte es mit einer griechischen WIM (Woman International Master) mit 2165 Elo zu tun. WIM gibt es überhaupt nur ca. 600 Stück weltweit. Ingo lieferte einen tollen Kampf mit wildesten taktischen Verwicklungen. Am Ende setzte sich die Titelträgerin aber doch durch.

Bernd hatte zwar die Qualität mehr, sein Gegner dafür aber 3 Bauer die unaufhörlich weiter nach vorne marschierten. Bernd gab die Qualität für einen Bauern und die Verschlechterung der gegnerischen Bauernstruktur zurück, es verblieben aber immer noch 2 Mehrbauern, allen voran ein Freibauer auf der h-Linie der nicht gestoppt werden konnte. Vielleicht wäre es noch zäher gewesen, den Bauern mit dem König (statt dem Turm) zu blockieren, am Ende wäre die Stellung aber vermutlich nicht zu halten gewesen, damit plötzlich 4-3 für Südost.

Martin hatte ein Turmendspiel mit jeweils 4 Bauer und die deutlich aktivere Stellung. Die Frage war, würde das zum Sieg reichen. Er gewann zwar einen Bauern am Damenflügel (da hatte er nun eine beachtliche 4-1- Bauermehrheit), unterschätzte dabei die Gefahr der beiden verbunden gegnerischen Freibauern am Königsflügel. Martin musste für einen von beiden den Turm geben und der andere ging zur Dame. Martin hatte nun aber auch eine neue Dame und einen weiteren Bauern auf der 7. Reihe. Glücklicherweise war er nach der beiderseitigen Umwandlung am Zug und konnte mit Schachs beginnen. Viele Züge wurden nicht mehr gemacht, seine Gegner hatte nämlich keine Zeit mehr. Zeitglich mit dem Blättchenfall erfolgte die Aufgabe.

Große Erleichterung und Freude machte sich bei uns breit, am Ende also ein hart umkämpftes 4-4. Auch wenn es am Anfang nach mehr aussah, bin ich damit sehr zufrieden. Ein toller Fight der ganzen Mannschaft.

SCS 3 trotz Niederlage noch im Rennen

Zwei Helden waren ja wieder da, aber mit dem Erlöser haperte es diesesmal. Joachim gab sich zwar alle erdenkliche Mühe, und war auch stolzer Schäfer einer stattlichen Schafsherde. Allerdings befand sich auf der Gegenseite ein Hammel. Nun muss doch der letzte Spieltag entscheiden. Und so wie es ausschaut, sind wir mit eineinhalb Brettpunkten auf der sicheren Seite. Die müssen aber gegen die starken Garchinger erstmal eingesammelt werden. Deshalb hier der Aufruf an alle Mannschaftsführer: Her mit den starken Ersatzspielern! Einer muss es mindestens sein, da Brett 8 bis jetzt, unbesetzt ist. Hier hat Louis am Donnerstag einen hervorragenden, Marathonmäßigen Fight geboten. Nur der Teufel kann es gewesen sein, der den gegnerischen König so schnell übers ganze Feld befördert hat, um rechtzeitig seinen Freibauern auf der sechsten Reihe zu schützen. Somit konnten die zwei wunderschönen Siege von Rudi, und besonders Hakan, die Niederlage nicht verhindern. Jedoch im Hinblick auf die, bei wahrscheinlicher Punktgleichheit, entscheidenden Brettpunkte, können sie doch noch ausschlaggebend sein.

Anschlusszug in Dachau verpasst

Mit einem 4:4 in Dachau verpasste die Erste leider den Anschluss an die zweitplatzierten Roten Türme, die zeitgleich erwartungsgemäss aber knapp gegen Spitzenreiter Garching verloren. So bleibt der SC leider zwischen Himmel und Hölle.

Gegen Dachau gab es ein Hauen und Stechen, nur zwei Bretter gingen mit einem Remis zu Ende. Zunächst war Peter schnell mit 1-0 in Führung gegangen, in der Folge wurden aber bei etlichen Brettern die Stellungen schwieriger. Bei Alfons war nach der Zeitnot eine Figur weg und Stefan (Watzenberger) wusste noch nicht so recht, wie er den Kampf gegen den Isolani zu führen hatte. Dann musste ich mich auf mein eigenes Brett konzentrieren, wo ich für einen Zug lang die Übersicht verloren hatte. Bei vier in Frage kommenden Bauernvorstössen hatte sich mein Gegner zum Glück für den falschen entschieden, was die Partie dann schnell beendete.
[pgn]
[Event „Dachau 1-Sendling 1“]
[Date „16.4.2015“]
[Round „6“]
[White „Diehl“]
[Black „Nissen“]
[Result „0-1“]
[FEN „1r3bk1/1r2p3/1n1p1ppp/2p5/p1P1PPPP/2BRN3/PP2R3/2K5 w – – 0 31“]
[Setup „1“]
31. g5? fxg5 32. hxg5 hxg5 33. Rg2 gxf4 34. Nd5 Kf7 35. Nxf4 Bh6 36. Rf3 e5 37.
Bd2 exf4 38. Bxf4 Bxf4+ 39. Rxf4+ Ke6 40. Rxg6+ Ke5 0-1[/pgn]

Runde 5: 3,5-4,5 gegen Spitzenreiter Garching III

Anti-Französisch, Anti-Sizilianisch, Anti-Caro-Kann…bereits die Eröffnungsphase bot jede Menge Anti-Schach.
Am Schluss stand dann auch das passende Anti-Ergebnis: 3,5-4,5. Aufstieg futsch, Klassenerhalt ungesichert, Tristesse.
An 7 und 8 kamen Eduard – ähnlich schnell wie Patrick in der Woche davor – und Uli zu Siegen.
Vorne bei der Ü2000-Party wollte dagegen keine Stimmung aufkommen. Jens, Christoph und Peter standen zwischenzeitlich ganz kommod, die gefühlte Initiative versandete aber jeweils zum Ausgleich.
Die Osterpause könnte kaum gelegener kommen…