Zur zweiten Runde empfingen wir die starken Gäste von der ersten Mannschaft des Schachklub Neuperlach in unserem neuen Spiellokal – und verloren viel zu hoch mit 2:6. Wegen eines Missverständnisses über die Türschlüssel spielten wir zusammen mit unserer ersten Mannschaft in der Cafeteria, was allerdings mehr unsere starken Spieler beeinträchtigte, die sich mit den schweren Ggegnern von Weiß-Blau Allianz auseinandersetzen mussten. Dieses Duell war erheblich enger als unseres, und ich musste als Schiedsrichter in der letzten laufenden Partie eine Zeitüberschreitung
des Gegners reklamieren.
Wir spielten in der selben Aufstellung wie in der ersten Runde: Martin musste mit Schwarz am ersten Brett gegen einen Gegner antreten, der mich zwei Wochen zuvor in der OIBM in Bad Wiessee mit leichter Hand besiegt hatte. Gegen das schwarze Tschechische Pirc-System mit d6,c6 und Da5 wählte Weiß eine geduldige Variante und durchbrach mit Entwicklungsvorsprung das Zentrum. Nachdem die Linien gegen den schwarzen König geöffnet wurde, war die Partie auch schnell vorbei.
Auch bei Hakan und bei Simon gingen die Stellungen nach zunächst gutem Beginn ab einer Stelle den Bach herunter. Hakan spielte mit Weiß gegen eine unorthodoxe Sizilianische Fianchetto-Verteidigung gut gegen das schwarze Zentrum, überdehnte aber und verlor einen wichtigen Zentralbauern auf e5. Später ging auch noch der Damenflügel verloren. Simon an Brett 8 wählte den kreativen Nakamura-Angriff (1.e4 e5 2.Dh5), erhielt aber nach der vorsichtigen schwarzen Antwort eine erstaunlich spielbare Stellung mit einiger Initiative. Erst im späten Mittelspiel konnte der Gegner Simon mit Komplikationen überspielen und entscheidend Material gewinnen. Somit stand es früh 0:3 gegen uns.
Klaus hatte bereits in der Eröffnung mit Schwarz, einen an sich harmlos wirkenden Abtausch-Slawen, einen wichtigen Bauern ohne Kompensation verloren – und kämpfte ab da an um das Remis. Immerhin konnte er im Endspiel eine Art Festung aufbauen und mit passiver, aber hartnäckiger Verteidigung den halben Punkt sichern. Thomas‘ Weiß-Partie plätscherte zunächst in einer Caro-Kann-Hauptvariante dahin bis die Damen getauscht wurden und einige lange Mittelspiel-Manöver entkorkt wurden. Dabei parkte sein Gegner den Springer ungünstig am Rand, aber der mögliche
Figurengewinn wurde in Zeitnot übersehen und trudelte in das Remis aus.
Auch Karsten und Rudi schafften das Remis an den Brettern 5 und 6, wobei Karstens schwarze Stellung in einer Modernen Italienischen Partie nie gefährdet war. Hingegen musste Rudi nach einem sehr ruhigen Aufbau im London-System einen Bauernverlust realisieren und hatte nur durch sehr aktives Spiel im Springer-Endpsiel den Ausgleich sicherstellen können. Fast hätte dies auch Louis geschafft, der lange im Geschlossen Sizilianer mithalten konnte und erst im Leichtfiguren-Endspiel einen Materialverlust erlitt, von dem sich die Stellung nicht mehr erholen konnte und er trotz
langen Widerstands verlor.
Obwohl wir mit unserem DWZ-Schnitt locker im Mittelfeld der B-Klasse liegen, scheinen die anderen Mannschaften bislang gleichmäßiger besetzt. In den nächsten Runden geht es erst einmal darum, den momentanen Abwärtstrend zu stoppen.