Nach der Osterpause hatten wir den Tabellenführer zu Gast. Ich selbst war auf einer Dienstreise bei der klar war, dass ich nicht rechtzeitig im Club sein würde, so dass mich Tim als Spieler und Mannschaftsführer vertrat. Als ich um 21:00 im Club eintraf, hatte Patrick bereits gewonnen, sein Gegner ist vermutlich aus Respekt von Patricks Score erst gar nicht gekommen.
Leonid hatte es mit einer jungen Nachwuchsspielerin zu tun, die zwar tapfer kämpfte, kurz vor der Zeitkontrolle aber die Waffen strecken musste. Damit 2-0 und an allen anderen Brettern sah es auch recht gut aus. Das roch nach einem unerwarteten Sieg gegen den Klassenprimus.
Tim hatte seinen jungen Gegner, der mit 4/4 anreiste, gut im Griff und alle seine Schwerfiguren auf der h-Linie zum Angriff bereit. Leider verpasste er, mit Dh7+ (Damenopfer mit Matt im nächsten Zug) den Sack zuzumachen. Tim gewann in der Folge zwar die Qualität, im Endspiel Turm+5B vs. Springer+6B konnte er bei bereits sehr schlechter Zeit keine Fortschritte machen, so dass es am Ende zur Punkteteilung kam. Nach einer Niederlage von Eduard stand es 2,5-1,5 für uns.
Richard hatte Turm und Läufer für die Dame und stand nach eigenem Bekunden besser. Für mich sind solche Materialverteilung zu komplex um das beurteilen zu können. Fortschritte waren für beide Seite nicht richtig zu sehen, das folgerichtige Remis gegen einen 2024er ist ein weiterer schöner Erfolg von Richard.
Ingo hatte es mit einer griechischen WIM (Woman International Master) mit 2165 Elo zu tun. WIM gibt es überhaupt nur ca. 600 Stück weltweit. Ingo lieferte einen tollen Kampf mit wildesten taktischen Verwicklungen. Am Ende setzte sich die Titelträgerin aber doch durch.
Bernd hatte zwar die Qualität mehr, sein Gegner dafür aber 3 Bauer die unaufhörlich weiter nach vorne marschierten. Bernd gab die Qualität für einen Bauern und die Verschlechterung der gegnerischen Bauernstruktur zurück, es verblieben aber immer noch 2 Mehrbauern, allen voran ein Freibauer auf der h-Linie der nicht gestoppt werden konnte. Vielleicht wäre es noch zäher gewesen, den Bauern mit dem König (statt dem Turm) zu blockieren, am Ende wäre die Stellung aber vermutlich nicht zu halten gewesen, damit plötzlich 4-3 für Südost.
Martin hatte ein Turmendspiel mit jeweils 4 Bauer und die deutlich aktivere Stellung. Die Frage war, würde das zum Sieg reichen. Er gewann zwar einen Bauern am Damenflügel (da hatte er nun eine beachtliche 4-1- Bauermehrheit), unterschätzte dabei die Gefahr der beiden verbunden gegnerischen Freibauern am Königsflügel. Martin musste für einen von beiden den Turm geben und der andere ging zur Dame. Martin hatte nun aber auch eine neue Dame und einen weiteren Bauern auf der 7. Reihe. Glücklicherweise war er nach der beiderseitigen Umwandlung am Zug und konnte mit Schachs beginnen. Viele Züge wurden nicht mehr gemacht, seine Gegner hatte nämlich keine Zeit mehr. Zeitglich mit dem Blättchenfall erfolgte die Aufgabe.
Große Erleichterung und Freude machte sich bei uns breit, am Ende also ein hart umkämpftes 4-4. Auch wenn es am Anfang nach mehr aussah, bin ich damit sehr zufrieden. Ein toller Fight der ganzen Mannschaft.