Sendling 2 – Fazit nach 3 Runden

1. SC Sendling 2 – SC Neuhausen 1908 1 4.5 : 3.5

In der ersten Runde hatte wir es gleich mit dem Bezirksliga-Absteiger aus Neuhausen zu tun. Den Auftakt machte Patrick, der einen sehr schönen schnellen Sieg einfuhr. Es folgte Bernd, der die Dame seines Gegner mitten auf dem Brett „einfing“, was nur mit Figurenopfer zu verhindern war. Der Rest war für einen so top-soliden Spieler wie Bernd leichtes Spiel, 2-0 für uns.

Ich selbst hatte es mit einer Aljechin-Verteidigung zu tun, bei der sich im 10. Zug die Damen tauschten. Mein Gegner startete (trotzdem) einen Bauersturm am Königsflügel, der aber einen Bauern kostete, kurz danach einen zweiten und noch einen dritten beim Übergang ins Turmspiel. Der Rest war „Sache der Technik“, Zwischenstand also 3-0.

Es war aber klar, dass es knapp werden würde, da an den ersten drei Brettern die Gegner für uns dieses Mal zu stark waren. Und tatsächlich stand es plötzlich 3-3, unter dem Jubel der anwesenden Fans aus Neuhausen.

Leonid hatte eine Figur mehr, sein größter Feind ist und bleibt aber die elektronischen Uhr. Damit kommt er nicht zurecht. Jedenfalls ließ er vor der Zeitkontrolle ohne Anzeichen von Hektik die Uhr runter laufen, so dass ich hier schon eine Niederlage auf Zeit kommen sah. Eher zufällig schafte er seinen 40. Zug mit noch ein paar Sekunden auf der Uhr. Das entstandene Endspiel gewann Leonid dann leicht und ohne weitere Zeitprobleme, damit 4-3.

Martin stand während der ganzen Partie sehr gut, die Stellung war jedoch sehr kompliziert, was auch daran lag, dass nach 40 Zügen gefühlt noch der ganze Figurensatz auf dem Brett stand. In einer Stellung, in der alles möglich war, gab es das dann das wichtige Remis zum 4,5-3,5 Auftaktsieg.

2. SC Tarrasch 45 München 3 SC Sendling 2 6.0 : 2.0

Ein kleines Fiasko erlebten wir in der zweiten Runde bei Tarrasch. Zwar gingen wir wiederrum durch einen schnellen, schönen Sieg von Patrick in Führung und nach einem ebenfalls schnellen Remis von Bernd schien noch alles in Lot. Es folgten Niederlagen von Tim (der für Richard am Start war) und Ingo. Leonid hatte so etwa im 30. Zug die Zeit überschritten, sein Gegner reklamierte aber nicht, sondern spielte einfach zum Gewinn weiter. Nach einer Niederlage von Eduard und einen Remis von Martin stand es folglich bereits 2-5. Ich selbst hatte eigentlich eine „Gewinnstellung“, die ich in Zeitnot zuerst in einen Ausgleich verwandelte und im 40. Zug mit 8 Sekunden auf der Uhr in eine Verluststellung. Es folgt noch wildes Geholze mit Turmopfer, Gegenopfer, Umwandlungen und Dauerschachversuchen. Als alle Türme, alte und neue Damen vom Brett verschwunden waren, hatten wir ein Bauerendspiel, bei dem der Bauer meines Gegner leider ein Zug vor meinem zur Dame wandelte. Aufgabe um 0:15 Uhr, alles unter Beobachtung von FM Buchner, Endstand 2-6.

3. SC Sendling 2 – SC Roter Turm Altstadt 2 5.5 : 2.5

Auch an diesem Abend gab es einen prominenten Zuschauer, International Arbiter und Richter a.D. Ralph Alt.

Und wieder machte Patrick den Auftakt, diesmal mit einem schnellen Remis, gefolgt von einem Remis von Fabritius. Ich selbst hatte es mit einen „Najdorf/Scheveninger“ zu tun. Mit einem ziemlich schönen Trick konnte ich eine Qualität gewinnen, wobei abzuschätzen war, ob die entstehenden schwarzen Freibauern nicht eine zu große Gefahr werden würden. Ich entschied, dass alles in Ordnung sein würde und so kam es dann auch. Nachdem noch einige Klippen zu überwinden waren, konnte ich den vollen Punkt einstreichen. Es folgte ein weiterer Sieg von Bernd mit einer glanzvollen Mattkombination sowie ein Sieg von Martin mit einem taktischen Feuerwerk sowie dem sehr schönen „stillen“ Zug Kh8, damit 4-1 für uns. Ingo hatte zwar 2 Mehrbauer, es waren aber noch alle Schwerfiguren auf dem Brett und sein Gegner war ziemlich lästig in seine Stellung eingedrungen. Das ganze roch ein bisschen nach Dauerschach oder vielleicht sogar mehr. Ingo fand einen Weg zur Vereinfachung und sicherte damit ein Remis. Eduard hatte ein Endspiel T+L+2B vs. T+4B, welches nach einigen Gewinnversuchen im Remis endete.

Die Partie von Leonid war voller Dramatik, bezogen auf Stellung und Zeit. Das alles auszuführen, würde den Rahmen sprengen. Jedenfalls stand kurz nach Mitternacht ein Unterschieden im Spielberichtsbogen. Endstand damit 5,5 – 2,5 ohne eine Verlustpartie.

Derzeit sind Bernd und Patrick mit 2,5/3 unsere Top-Scorer.